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Ju Jutsu

Beim Thema Kampfsport bzw. -kunst fallen automatisch Namen wie Bruce Lee und Chackie Chan, Begriffe wie harte schnelle Schläge und Tritte, Kämpfer, die durch die Luft fliegen. Diese Szenen begeistern die Zuschauer. Kung Fu und Karate sind bekannt.

Nur diese Disziplinen werden mit dem Begriff „waffenlose Selbstverteidigung“ in Verbindung gebracht. Schade, denn die umfassendste Selbstverteidigung finden wir im Ju Jutsu. Diese Disziplin setzt sich aus den Budoarten Judo, Karate, Taekwondo und Aikido zusammen. Denkt man darüber nach, dass diese vier Disziplinen nur ein Teil des gesamten Ju-Jutsu sind, so kann ein Außenstehender nur beeindruckt sein. Der Insider weiß aber, das Vollkommene liegt in der gelungenen Zusammenfassung zu einem System.

„Ju“ bedeutet weich, nachgebend, sanft. „Jutsu“ steht für Kunst, Kunstgriff.

Im modernen Ju Jutsu sind alle Erkenntnisse der Budo-Disziplinen zu einer wirkungsvollen Selbstverteidigung zusammen geschlossen. Verbandsarbeit bedeutet auch, Techniken und Abwehrmechanismen ständig weiter zu entwickeln, dabei gilt: „Aus der Praxis für die Praxis“.

Diese Disziplin umfasst eine Kombination weicher und harter Abwehrtechniken, wobei sich die Abwehr auch gegen Messer, Stock, Kette und Schusswaffen richten kann. Dabei verteidigt sich jeder mit seinen eigenen Fähigkeiten. Diese intelligente Art des Ausweichens und Nachgebens macht es auch dem Schwachen möglich, sich erfolgreich gegen einen oder mehrere stärkere Angreifer verteidigen zu können.

Schauen Sie doch einfach ganz unverbindlich an einem Trainingsabend in der Sporthalle Anne-Frank-, An der Beile 6, 58708 Menden, Platte Heide, vorbei! Dafür brauchen Sie nur ein T-Shirt, eine Trainingshose und saubere Füße.

Trainingszeiten
Wochentag Wer Wo Wann
Mittwoch Jugendliche bis 14 Jahre Sporthalle Anne-Frank-Schule, An der Beile 6, 58708 Menden 17:30 bis 18:45
Mittwoch Senioren Sporthalle Anne-Frank-Schule, An der Beile 6, 58708 Menden 19:00 bis 21:00
Freitag Jugendliche bis 14 Jahre Sporthalle Anne-Frank-Schule, An der Beile 6, 58708 Menden 18:30 bis 19:45
Freitag Senioren Sporthalle Anne-Frank-Schule, An der Beile 6, 58708 Menden 20:00 bis 22:00

Hintergrundwissen Ju Jutsu

  • Geschichte

    Was viele überraschen wird: Ju Jutsu ist gar nicht so alt wie man glauben mag! Aber so ganz stimmt das nicht. Wie fast alles, das in Japan mit Kampfkunst zu tun hat, ist chinesischen Ursprungs. Dies schrieb bereits Prof. E. Baelz in seiner deutschen Ausgabe des Buches "Das Kano-Jiu-Jitsu". So liegt der Ursprung des Ju-Jutsu über 2500 Jahre zurück. Doch war diese Kunst der Selbstverteidigung zunächst unter dem Namen Jiu-Jitsu bekannt. Selbst die Samurai machten sie sich zunutze. Dieses Jiu-Jitsu wurde um die Jahrhundertwende durch japanische Matrosen in Europa eingführt. Den Griffen und Schlägen fügte man damals Ringergriffe und Boxtechniken hinzu. Die europäische Variante des Jiu-Jitsu war geboren. 1906 gründete Erich Rahn die erste Jiu-Jitsu-Schule in Deutschland. Sie existiert heute noch in Berlin. Da das "Europäische Jiu-Jitsu" irgendwann nicht mehr zeitgemäß war, musste etwas Neues geschaffen werden. Unter der Federführung von Franz-Josef Gresch und Werner Heim wurde 1969 das Ju-Jutsu entwickelt. Neu bei dieser Selbstverteidigungsform ist, dass sie nicht mehr vom Angriff ausgeht, sondern primär von den Verteidigungstechniken, die aus Grundformen des Judo, Karate, Taekwondo und Aikido ausgesucht wurden. Das heißt, Ju-Jutsu ist die Kunst, durch Nachgeben und Ausweichen mit der Kraft des Angreifers zu siegen. Ju-Jutsu ist bei der Polizei, dem Grenzschutz und dem SEK mittlerweile ein Pflichtfach.

  • Ziele

    Was bringt Ju Jutsu? Über 55.000 Aktive in 700 Vereinen und Sportschulen in Deutschland trainieren Ju Jutsu. Sinnvolle Selbstverteidigung, gepaart mit perfekter Körperbeherrschung und sportlicher Fitness fördern die schnelle Einschätzung von Situationen und unterstützen den Abbau von Angst. Gerade weil die Verletzungsgefahr beim Ju-Jutsu sehr gering ist, Selbstdisziplin und Willenstärke gefördert werden, ist dies eine sinnvolle Sportart für Kinder und Jugendliche. Auch Frauen, die sich für Selbstverteidigung interessieren, finden im Ju-Jutsu die geeignete Sportart. Natürlich braucht es Zeit, bis der Anfänger sich wirklich effektiv verteidigen kann. Um auf unvorhergesehene Angriffe reagieren zu können, müssen die Abwehrtechniken automatisiert sein. Im Training werden daher Bewegungsabläufe häufig wiederholt. Fortgeschrittene finden in organisierten Wettkämpfen auf nationaler und internationaler Ebene eine spannende Herausforderung. Hierbei handelt es sich wie bei allen Budosportarten um disziplinierte Wettkämpfe ohne Prügeleien. Entschärfte Techniken und Leichtkontakt lassen keine Eskalationen zu. Fuß- und Handschutz verringern zudem das Verletzungsrisiko.

  • Techniken

    Atemi, Würfe und Ukemi Nicht auf Kraft und Gewalt kommt es an, sondern auf den gezielten Einsatz der individuellen Fähigkeiten zur Selbstverteidigung. Die Verteidigungstechniken sind leicht erlernbar und vielseitig anwendbar. Die erste mögliche Prüfung zum 5. Kyu-Grad ist der Gelbgurt. Alle unterschiedlichen Grade zusammen ergeben ca. 160 Techniken. So stehen dem Ju-Jutsuka bei den vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten einer einzigen Technik mehr als 1000 Verteidigungsvarianten zur Verfügung. Bis dahin ist es natürlich ein langer Weg. Aber den geht der Trainierende nicht allein! Auch wenn beim Ju-Jutsu ausschließlich von Ausweichen und Nachgeben gesprochen wird und passives Verhalten höchste Priorität besitzt, gibt es durchaus Schläge, Tritte und Stöße, die vom Ju-Jutsuka ausgehen. Hierbei handelt es sich um harte Techniken, die unter dem Begriff Atemi zusammengefasst sind. Neben Atemi gibt es noch verschiedene Würfe, zum Beispiel Hüft- oder Schulterwurf, mit denen der Ju-Jutsuka sich offensiver verhält. Dennoch nutzt er immer die Kraft des Angreifers. Dadurch wird das ökonomische Prinzip eingehalten, mit dem geringst möglichen Aufwand den größten Nutzen zu erzielen. Die Konstellation Kraft gegen Kraft ist tabu. Neben den harten Techniken gibt es weiche Techniken. Mit den weichen Techniken blockt, sperrt und würgt der Ju-Jutsuka den Angreifer, ohne ihn dabei verletzen zu müssen. Ein wichtiger Punkt im Ju-Jutsu ist Ukemi - die Fallschule. Fallen erfordert zunächst Selbstüberwindung und Körperbeherrschung. Der Anfänger muss lernen, die Wucht des Falles auf den ganzen Körper zu verteilen. Diese Falltechnik wird in kleinen Schritten geübt und gipfelt im "freien Fall". In der waffenlosen aber dennoch effektiven Selbstverteidigungsform Ju Jutsu sind die Abwehrprinzipien sämtlicher Budodisziplinen, wie Judo, Karate, Taekwondo und Aikido enthalten: Judo-Prinzip: Nachgeben, um zu siegen Wenn der Ju-Jutsuka angegriffen wird, kann er sich ein Judo-Prinzip zunutze machen: Sollte der Angreifer stoßen, so weicht er aus und zieht an dem Angreifer. Dadurch kann er ihn aus dem Gleichgewicht bringen und mit einer Wurftechnik zu Fall bringen. Sollte der Angreifer ziehen, so stößt der Verteidiger und erzielt den gleichen Erfolg mit einer anschließenden Wurftechnik. Aus dem Bereich Judo stammen auch noch einige Armhebel- und Würgetechniken. Aikido-Prinzip: Umleiten der gegnerischen Kraft durch Bewegung Als weitere Alternative kann der Ju-Jutsuka sich ein Aikido-Prinzip zunutze machen: Der Verteidiger versucht grundsätzlich auszuweichen und den Angreifer ins Leere laufen zu lassen. Dabei wird der Angreifer in eine Dreh- und Kreisbewegung des Verteidigers geleitet, um so sein Gleichgewicht zu brechen und die Angriffsenergie gegen ihn selbst zu lenken. Es fügen sich Wurf- und Hebeltechniken an, mit denen der Angreifer erst zu Fall und anschließend unter Kontrolle gehalten wird. Karate- und Taekwondo-Prinzip: Konzentration der Kraft Dem Karate und Taekwondo entstammen vor allem die harten Abwehrtechniken. Tritte, Schläge und Stöße sind zugleich mit Kraft und Dynamik einzusetzen. Arme und Beine werden mit maximaler Geschwindigkeit gegen einen möglichst kleinen Angriffspunkt gerichtet, um die Kraft zu konzentrieren. Vor einem solchen Gegenangriff gilt immer das Prinzip des Nachgebens. Es muss versucht werden, dem Gegner geschmeidig auszuweichen, um seine Kraft ins Leere zu leiten. Im Training erfordert dies äußerste Körperbeherrschung, da die Bewegung kurz vor dem Ziel abgestoppt wird, dabei aber dennoch dynamisch ausgeführt werden muss.

  • Graduierungen

    Es gibt keinen festen Rhythmus oder vorgeschriebene Prüfungen, die jeder Teilnehmer absolvieren müsste. Das bleibt letztlich jedem selbst überlassen. Wer aber eine Überprüfung seines Könnens möchte, kann sich zu Prüfungen melden. Es gibt im Ju Jutsu verschiedene Graduierungen, die deutlich sichtbar sind: Als Schüler (Kyu) beginnt jeder mit einem weißen Gürtel. Danach folgen Gelb-, Orange-, Grün-, Blau- und Braungurt. Diese Farben dürfen erst nach entsprechend bestandener Prüfung getragen werden. Die höchste Graduierung ist der schwarze Gürtel, der Dan- oder Meister-Grad. Auch hier gibt es noch weitere Stufen, vom ersten bis zum fünften Dan, für die eine Prüfung abgelegt werden kann. Die weiteren Dan-Grade werden verliehen, nicht durch Prüfungen erlangt.

Anne-Frank-Halle

Gesichter beim Ju-Jutsu

Uli Petrias

Fachwart Ju-Jutsu, Trainer Ju-Jutsu, Motto: Nimm' was du kriegen kannst!

Florian Benedikt Stracke

Fachwart Judo, Trainer Judo &  Ju-Jutsu, Pressewart

Hubert Schäfer

Trainer Ju-Jutsu

Marc Zobel

Trainer Ju-Jutsu

Klaus-Jürgen Sieberg

Kassenwart, Trainer Judo & Ju-Jutsu

Deborah Garvie

Trainer-Assistentin Judo & Ju-Jutsu

Adrian Rexhaj

Trainer-Assistent Ju-Jutsu

Lena Brandt

Trainer-Assistentin Ju-Jutsu